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2. Offene Lesebühne 2023


am 10.02.  in der Erzgebirgsgasthof "Morgensonne"


in Annaberg-Buchholz OT Cunersdorf


Die schnelle Besiedlung des Erzgebirges durch allerlei Volk hatte zur Folge, das es zum schwunghaften Handel kam. Kaufleute kamen und boten ihre Waren an. Da der Transport damals nur mit Pferde, bzw. Ochsengespannen erfolgte, wurden Vorwerke eingerichtet. War der Anstieg geschafft, wurde "ZOLL" fällig. Dies wurde in bzw.an der Morgensonne erledigt. Und so ist auch der Gasthof im Erzgebirge entstanden. Geschichtlich kann das Anwesen „Morgensonne“ auf viele Jarhunderte zurückblicken. Lag sie doch an einen Abzweig der mittelalterlichen Salzstraße. Aus Richtung Annaberg kommend kreuzte die so genannte Karlbader Poststraße die Salzstraße direkt an der Morgensonne.

Es lasen:

Dr. Benita Martin

Dr. Armin Friedrich

Stefan Tschök

Andreas Schieck

Musikalische Begleitung: Holger Sickel


Das Ganze wurde moderiert von Rüdiger Kempt.


Die 2. Offene Lesebühne begann natürlich mit der Bestellung von Speis & Trank bei den Wirtsleuten Roch in der Erzgebirgsgaststätte Morgensonne im Annaberg-Buchholzer Ortsteil Cunersdorf.

Unzählige historische Darstellungen, Skulpturen und Relikte aus vergangener Zeit allein weisen das Gasthaus als kleines Museum aus.

Das war eine sehr gelungene Kulisse für unsere Autoren.

Den Anfang machte Dr. Benita Martin. Sie beleuchtete das Leben des Industrie- und Kirchenbaumeisters Johann Traugott Lohse aus Chemnitz/Altenhain. Seine Ideen-Schmiede befand sich in Pleißa. Von hier aus erschuf er in 20 Jahren seines Lebens die spektakulärsten Industriebauten im palastähnlichen Baustil. Als "Schlossherr zu Schlettau" und Fabrikant hinterließ Lohse eine Dynastie.

Stefan Tschök las aus seinem neuen Buch "Uferlinien" das Kapitel 12. Das Buch, in dem er versucht, seine Kindheit autofiktional zu beschreiben. „Wieviel von einem Symphonieorchester in einer Dampflock steckt“. Und er tat das so anschaulich, dass man meinte, ein Zug dampft gerade an der Morgensonne vorbei. Wir hatten alle den Geruch einer Dampfwolke mit Öl in der Nase.

Dr. Armin Friedrich war als junger Mensch ein Draufgänger. Er berichtete über eine Wanderung in den rumänischen Bergen, dem Făgăraș-Gebirge, die fast in einer Katastrophe geendet hätte. Eine Erzählung, die so nicht in seinen Büchern zu finden ist.

Und dann ging es kriminell weiter mit dem Scheibenberger Krimiautor Andreas Schieck. Mit ungewöhnlichen Tönen hielt er die Gäste munter bei Laune. Im Hauptberuf ist er Technologe in der Leiterplattenfertigung und nicht ausgelastet. Daher seine schriftstellerische Tätigkeit und Mitgliedschaft in mehreren Literaturvereinen.

Holger Sickel rundete die Veranstaltung musikalisch ab, jedoch nicht ohne seine packenden und lustigen Geschichten aus dem Erzgebirge.

Es war ein gelungener Abend, der den 35 Gästen in guter Erinnerung bleiben wird

Hier ein paar fotografische Eindrücke von Michael Teuchert

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